Eider Harde duselt sich ins Finale Handball-Landespokal Da haben sich die Spieler des HC Treia/Jübek zu früh gefreut – nach dem Abpfiff der regulären 60 Minuten griff plötzlich das Kampfgericht ein

Foto Joachim Hobke

(Joachim Hobke) Das war glücklich. Die HSG Eider Harde steht nach einem 43:42 (37:37, 18:15)-Sieg nach Verlängerung am Montagabend über den HC Treia/Jübek im Finale um den HVSH-Pokal der Männer.

Im Endspiel am 1. Juni trifft das gemischte Team, dessen Kern die letztjährige Bundesliga-A-Jugend bildet, auf den Sieger der Partie THW Kiel II (Oberliga) gegen den TSV Altenholz II (SH-Liga). Das Spiel fand gestern Abend statt, war bei Redaktionsschluss aber noch nicht beendet.

Dabei hatten die Gäste nach dem Abpfiff der regulären 60 Minuten in der Hohner Werner-Kuhrt-Halle schon ihren Finaleinzug bejubelt. Doch das Kampfgericht crashte die Party des SH-Ligisten. Was war passiert?

Treias Rucha trifft zum vermeintlichen 38:37
Mit einem Wurf in der Schlusssekunde hatte Treias Marten Rucha Eider Hardes Torhüter Felix Förster überwunden und das vermeintliche 38:37 erzielt. Weil das Schiedsrichtergespann Blohm/Andresen das Tor zunächst gab, wähnten sich die Spieler des HC als Sieger.

Doch dann intervenierte das Kampfgericht. Der Ball hatte nach dessen Ansicht beim Abpfiff die Torlinie nicht in vollem Umfang überschritten. Die Unparteiischen nahmen daraufhin den Treffer zurück, es blieb beim 37:37. „Das ist bitter. Ich muss das nächste Mal dann wohl einfach härter werfen“, kommentierte Rucha die Entscheidung mit einem Anflug von Galgenhumor.

Somit ging es in die Verlängerung, in der die Gastgeber die besseren Nerven hatten und die zehnminütige Extrazeit mit 6:5 für sich entschieden. Die HSG duselt sich ins Finale. „Mehr Drama geht nicht“, meinte dann auch Trainer Malte Böhrnsen.

Sein Team hätte es allerdings gar nicht erst so spannend machen müssen. Beim 29:22 in der 41. Minute deutete noch nichts auf ein Herzschlagfinale hin. Doch dann schwanden den ersatzgeschwächten Gastgebern, bei denen nach rund 35 Minuten auch noch Jesse Kock wegen einer Sprunggelenksverletzung ausfiel, mehr und mehr die Kräfte. Böhrnsen: „Wir hatten kaum Alternativen auf der Bank, das hat sich von Minute zu Minute mehr und mehr bemerkbar gemacht.“

Zudem lief Nils Klopfer im HC-Tor heiß, parierte reihenweise Würfe der Gastgeber. Tor um Tor schob sich Treia/Jübek näher, beim 32:32 (53.) war der Vorsprung aufgebraucht, eine Minute später brachte Jesper Autzen die Gäste erstmalig in Führung (33:32).

Angetrieben vom überragenden Oke Petersen, der trotz zwischenzeitlicher Krämpfe am Ende auf 18 (!) Tore kam, stemmte sich Eider Harde aber gegen das drohende Pokal-Aus und rettete sich in die Verlängerung.
„Natürlich war das glücklich“, räumte Böhrnsen ein. „Aber ich muss den Jungs auch ein großes Kompliment aussprechen. Wie sie sich aus dem Tief wieder herausgekämpft haben, war schon große Klasse. Nun freuen wir uns auf das Finale, in dem wir sicherlich Außenseiter sind, egal wie der Gegner heißt.“

HSG Eider Harde: Förster, Ataman - Vomacka (6), Schatz (5), M. Petersen, Peterwitz (1), Stäcker (1), Lorenzen, Kock (4), Stollberg, O. Petersen (18/3), Dumke (4), Thomsen (3), Frahm (1)

HC Treia/Jübek: Klopfer, Vangstedt- Autzen (6), ligner (6). Hoyer (5), Reuß (5), Schnoor (4), Huß (3). T. Detlefsen (3), Rucha (3), Schütt (2), J. Detlefsen, Scheffel (5)

Schiedsrichter: Dennis Blohm, Marc Andresen                                         

Zuschauer: 100

 

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